Page 4 - Jäger + Schacht: Wasseraufbereitung
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Die Teil- und Vollentsalzungsanlagen arbeiten ebenfalls Wassertropfen vor
nach dem Prinzip des Ionenaustausches. Der Geräteaufbau der Teilentsalzung
besteht aus einer Patrone mit Kunstharzfüllung, durch die das
Wasser geleitet wird.
Bei der Teilentsalzung werden an das Wasser im Austausch
zu den Karbonatgruppen (Kalzium- und Magnesiumionen)
Wasserstoffionen abgegeben, die sich mit Reststoffen im
Wasser zu reinem Wasser und Kohlendioxid verbinden. Bei
der Vollentsalzung werden praktisch alle im Wasser befindli-
chen Mineralien in 2 Schritten ausgetauscht. Neben den Was-
serstoffionen werden dafür zusätzlich auch noch OH-Ionen
abgegeben, die sich mit den Wasserstoffionen zu reinem
Wasser verbinden.
Wassertropfen nach Wenn die Harze alle Wasserstoff- und OH-Ionen abgegeben
der Teilentsalzung haben, sind sie verbraucht und müssen umweltschonend
durch Säuren und Laugen regeneriert werden. Die Patronen
werden von uns getauscht und zur Regeneration gegeben.
Eine Alternative zur Vollentsalzungsanlage ist die Umkehr-
osmoseanlage, die man sich als Filteranlage vorstellen kann.
Wasser wird unter hohem Druck durch eine Filtermembran
gedrückt. Dabei entstehen ca. 60/75 % Reinstwasser. Etwa
25/40 % Wasser werden benötigt, die herausgefilterten Stoffe
von der Membran wegzuspülen (sie fließen ins Abwasser).
Umkehrosmoseanlagen spiegeln durch die eingesetzte Technik höhere Investitionskosten gegenüber den
VE-Patronen wieder, jedoch nur minimale Folgekosten im Betrieb.
Vollentsalztes oder Umkehrosmose-Wasser empfiehlt sich jedoch nicht zum Betreiben thermischer Gar-
geräte oder zur Verwendung als Trinkwasser. Außerdem können minderwertige Spülmaschinen, bei denen
nicht ausschließlich Edelstahl verwendet wurde, von Wasser mit sehr geringem Gesamtsalzgehalt angegrif-
fen werden.
Wann reicht eine Teilentsalzungsanlage aus?
Eine Teilents alzungsanlage entfernt vom Gesamtsalzgehalt
die Karbonathärte aus dem Wasser. Nach Ermittlung dieser
Werte rechnet man die Karbonathärte vom Gesamtsalzgehalt
herunter und überprüft, ob die gewünschten Grenzwerte
damit erreicht werden können. Die Karbonatwerte werden
dabei nicht in µS/cm angegeben und um gleiche Einheiten
zu erreichen, kann die Karbonathärte näherungsweise mit 30
multipliziert werden.
Beispiel:
Karbonathärte: 11°d (KH) entspricht ca. (11 x 30) 330 µS/cm
Gesamtsalzgehalt: 390 µS/cm
Gesamtsalzgehalt
nach Teilentsalzung: 390 µS/cm – 330 µS/cm = 60 µS/cm