Page 3 - Jäger + Schacht: Wasseraufbereitung
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Wassertropfen vor    Verkalkungen lassen sich nur mit Säuren und entsprechen-
der Enthärtung     dem Zeitaufwand wieder entfernen. Oft müssen dann noch
                   beschädigte Heizungen ausgetauscht werden, die schon
                   durch das Verkalken angegriffen waren und durch die Säure
                   beim Entkalken „den Rest“ bekommen.

                   Das Vorschalten einer Enthärtungsanlage wirkt als Maschinen-
                   schutz und verhindert wirkungsvoll alle geschilderten Problema-
                   tiken, die durch die Härte verursacht werden. Eine Fleckenbildung
                   auf dem Spülgut wird allerdings nicht verhindert.

                                                           Enthärtungsanlagen sind Ionenaustauscher, die die härtebil-
                                                        denden Kalzium- und Magnesiumionen gegen Natrium­ionen
                                                        (Natriumchlorid auch als Kochsalz bekannt) austauschen. Das
Wasser wird durch ein Kunstharz geleitet an welches Natrium gebunden ist. Dabei findet der Ionenaustausch
statt. Der Vorteil bei dem Austausch ist, dass sich Natrium im Gegensatz zu Kalzium und Magnesium nicht
als Kesselstein ablagert. Der Salzvorrat (Natrium) einer Enthärtungsanlage verbraucht sich, da über eine
Regeneration das Kunstharz regelmäßig aufgefrischt bzw. mit neuem Natrium versorgt werden muss.

2.	 Das Problem mit den Flecken                                  Wassertropfen nach
                                                                 der Enthärtung
  Kalzium und Magnesium machen nur einen besonders
problematischen Anteil der im Wasser gelösten Mineralien
aus. Daneben gibt es noch weitere im Wasser gelöste Salze
und Mineralien, die zwar keine Verkrustungen bilden, aber
beim Trocknen des Spülguts ebenso wie die Härte als Flecken
zurückbleiben. Das ist besonders bei Gläsern und Besteck
deutlich sichtbar. Die Flecken lassen sich zwar manuell durch
Polieren entfernen, jedoch ist dies mit einem erheblichen Auf-
wand an Zeit bzw. Personal verbunden, hy­gie­n­ isch bedenklich
und laut DIN 10511 sogar verboten. Dazu kommen evtl. Folge-
kosten z.B. durch Glasbruch und eine nicht auszuschließende
Verletzungsgefahr.

  Die „Arbeitsgemeinschaft gewerbliches Spülen“ empfiehlt für ein fleckenfreies maschinelles Spülen die
Einhaltung der folgenden Grenzwerte am Gesamtsalzgehalt (GSG):

                   •	 Porzellan 	                                <400 µS/cm
                   •	 Gläser		                                   <100 µS/cm
                   •	 Besteck		                                  <80 µS/cm

                     Die örtlichen Leitfähigkeitswerte können über die Wasser-
                   ämter abgefragt oder auch, mit dem entsprechenden Leitfä-
                   higkeitsmessgerät, selbst bestimmt werden.

                   Was also tun, um die genannten Grenzwerte bzw. ein flecken­
                   freies Spülergebnis zu erreichen?

                     Ist über den Maschinen­schutz (Enthärtungsanlage) hinaus
                   bei der Spülmaschine ein fleckenfreies Ergebnis gefordert,
                   so ist in Abhängigkeit vom Gesamtsalzgehalt eine Teil- oder
                   Vollentsalzungsanlage zu empfehlen. Bei höherem Wasser-
                   verbrauch auch eine Umkehrosmoseanlage als Alternative
                   zur Vollentsalzung.
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